4. Worldwide Day of Genital Autonomy in Köln (und andernorts)

WWDOGA2015Auch am vierten Jahrestag des sogenannten Kölner Urteils, mit dem das Kölner Landgericht im Jahr 2012 die medizinisch unnötige Vorhautamputation bei Jungen für unrechtmäßig erklärte, soll an diese zukunftsweisende Entscheidung erinnert werden.

MOGiS e. V., intaktiv e. V. und weitere deutsche und internationale Organisationen rufen daher anlässlich des Worldwide Day of Genital Autonomy (Welttag der genitalen Selbstbestimmung) auf zu einer

Kundgebung in Köln am Samstag, den 07.05.2016
Beginn: 10:00 Uhr, Landgericht, Luxemburger Str. 101
Zentrale Kundgebung: 11:30 Uhr, Wallrafplatz am WDR-Funkhaus

Die Forderungen zum Worldwide Day of Genital Autonomy sind:

  • Schutz aller Kinder weltweit vor jeglicher Verletzung ihrer körperlichen und sexuellen Integrität!
  • Einhaltung und Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention Art. 2 (Schutz vor Diskriminierung), Art. 3 (Vorrang des Kindeswohls) und Art. 24, Absatz 3 (Abschaffung schädlicher Bräuche).
  • Rücknahme der gesetzlichen Erlaubnis für nicht-therapeutische Vorhautamputationen („Beschneidungen“) an Jungen in Deutschland, Entschädigungen der Betroffenen für die mit dem Gesetz verlorenen Rechte sowie Bereitstellung von Geldern zur weiteren Erforschung der lebenslangen Folgen.
  • Ein nationaler Aktionsplan zum systematischen und koordinierten Schutz gefährdeter Mädchen.
  • Schutz von Kindern mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen vor medizinisch nicht notwendigen Genitaloperationen und weiteren Eingriffen.
  • Sicherung der psychosozialen Unterstützung Betroffener inkl. einer Verpflichtung der Krankenkassen zur Kostenübernahme.


Filmabende und Podiumsdiskussionen

Über die Demonstration hinaus präsentieren MOGiS e.V. und pro familia NRW in diesem Jahr rund um den 7. Mai in München, Düsseldorf, Köln und Berlin Filmabende und Podiumsdiskussionen zum Thema „Genitale Selbstbestimmung“. Gezeigt werden „Circumcision“ von Ari Libsker, „Hibos Lied – Weibliche Genitalverstümmelung und die Macht der Tradition“ von Renate Bernhard & Sigrid Dethlof und „Hermes und Aphrodite“ von Gregor Zootsky. An den Podiumsdiskussionen nehmen die Filmemacher und weitere Gäste teil und in Köln und Düsseldorf wird Angelika Kallwass moderieren.

Die genauen Daten und Veranstaltungsorte sowie Informationen zu den Filmen und Podiumsdiskussionen sind unter https://genitale-selbstbestimmung.de/filmabend/ zu finden.


Internationale Aktionen

Auch in den USA sind anlässlich des vierten Worldwide Day of Genital Autonomy verschiedene Aktionen geplant. Am Union Square in New York findet eine Demonstration statt und in Cathedral City in Kalifornien werden am 7. bzw. 8. Mai die Filme „Whose Body, Whose Rights?“ (Lawrence B. Dillon & Tim Hammond), „Intersexion“ (Grant Lahood, John Keir & Mani Bruce Mitchell), „Cut: Slicing through the Myths of Circumcision“ (Eliyahu Ungar-Sargon) und „Fire Eyes“ von Soraya Mire gezeigt.