„Die Zweiflers“ – preisgekrönte Serie mit zweifelhafter Botschaft

Morgen, am 18. Oktober 2024, wird die ARD-Produktion „Die Zweiflers“ mit dem Hessischen Film- und Kinopreis ausgezeichnet. Zuvor hatte die Miniserie über die privaten und geschäftlichen Geschicke einer jüdischen Familie in Frankfurt bereits in mehreren Kategorien des Deutschen Fernsehpreises und des Cannes International Series Festivals sowie den Special Jury Prize des Venice TV Award 2024 gewonnen.

In Bezug auf Kinderrechte sendet sie jedoch eine zweifelhafte Botschaft und ist für uns Anlass für einen Appell an die Filmschaffenden.

Durch die sechs Folgen von „Die Zweiflers“ zieht sich nämlich wie ein roter Faden die Frage, ob der neu in die jüdische Familie hineingeborene Sohn beschnitten werden soll oder nicht. In der letzten Folge wird die Vorhaut des Jungen schließlich abgeschnitten.

Unter unseren Mitgliedern sind auch Männer aus jüdischen Familien, die sich durch die im Säuglingsalter an ihnen durchgeführte Beschneidung körperlich und in ihrer Selbstbestimmung verletzt fühlen.

Die Perspektive solcher Männer vermissen wir in der Serie. Weiterhin fehlt eine ernsthafte Auseinandersetzung damit, was der Eingriff für das Baby bedeutet – nämlich extreme Schmerzen, erhebliche OP‑Risiken und den lebenslangen Verlust eines wertvollen Körperteils mit vor allem sexuellen Funktionen.

Wir appellieren daher an die Filmschaffenden, zukünftig Stoffe zu entwickeln, die Beschneidung und die davon negativ Betroffenen nicht ins Lächerliche ziehen, sondern mit der angebrachten Ernsthaftigkeit darstellen. Eine Chance dafür böte auch die bereits angekündigte zweite Staffel von „Die Zweiflers“.

Wir haben zu diesem Thema auch eine Pressemitteilung an lokale und regionale hessische Medien versandt.