WWDOGA am Sonntag, 07. Mai 2023
Auch in diesem Jahr wird anlässlich des Jahrestages des „Kölner Urteils“, in dem das Kölner Landgericht erstmals eine nicht medizinisch notwendige Jungen-„Beschneidung“ als Körperverletzung bewertete, der Weltweite Tag der Genitalen Selbstbestimmung (WWDOGA) begangen.
MOGiS e. V., intaktiv e. V. und zahlreiche weitere deutsche und internationale Organisationen rufen zu diesem internationalen Gedenk- und Aktionstag auf, der am Sonntag, dem 07. Mai 2023 vor Ort in Köln und digital stattfinden wird.
in Köln:
- 11:00 Uhr Treffpunkt Rudolfplatz
- 12:00 Uhr Zentrale Kundgebung am Alten Markt
Digital wird es einen Live-Stream aus Köln ab 12:00 Uhr und weitere Beiträge nach Ankündigung auf www.genitale-selbstbestimmung.de geben.
Update: Der Livestream beginnt am Sonntag um 11:15 mit Videobeiträgen, schaltet um 12:00 Uhr um zur Liveübertragung der Redebeiträge am Alten Markt in Köln und wird hier zu finden sein.
Der Flyer zum WWDOGA als PDF.
Inhaltlicher Schwerpunkt in diesem Jahr ist Genitale Selbstbestimmung in der Kunst. In Film, Literatur, Theater, Malerei und Bildhauerei ist Genitale Selbstbestimmung schon lange und zunehmend ein Thema. Besonders die Perspektiven der betroffenen Personen finden sich hier wieder. Kunst und ihre Ausdrucksformen erweitern den Diskursraum, gehen auch hier voran in der Werbung für Menschenrechte, Empathie und Selbstbestimmung.
Der WWDOGA 2023 hat sich zum Ziel gesetzt, diese Kunstwerke in einem virtuellen Raum zu versammeln und zu präsentieren.
Auf der WWDOGA-Webseite wurde hierfür ein virtuelles Museum eingerichtet, das weiter ergänzt wird
Update: Zum WWDOGA wurde am 03.05.2023 eine gemeinsame Pressemitteilung von MOGiS e. V., dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte und TERRE DES FEMMES veröffentlicht.
Wie auch in den Vorjahren sind die Forderungen des „Weltweiten Tags der Genitalen Selbstbestimmung“:
- Einhaltung und Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention Art. 2 (Schutz vor Diskriminierung), Art. 3 (Vorrang des Kindeswohls) und Art. 24, Absatz 3 (Abschaffung schädlicher Bräuche).
- Gesetzesinitiativen weltweit, die den Schutz aller Kinder unabhängig vom Geschlecht vor nicht-therapeutischen Genitaloperationen vorsehen.
- Schutz von Kindern mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen vor medizinisch nicht notwendigen Genitaloperationen und weiteren Eingriffen.
- Sofortiger Stopp der Massenbeschneidungen von Jungen im Rahmen angeblicher HIV-Prävention in afrikanischen Ländern.
- Öffentliche Forschung und Aufklärung zu den Folgen von nicht-therapeutischen Genitaloperationen an Kindern in ihren unterschiedlichen Formen und sozialen Kontexten.
Und auch 2023 gilt natürlich:
Hass und Menschenfeindlichkeit haben bei uns keinen Platz!
intaktiv und alle aufrufenden Organisationen fordern die Protestierenden auf, sich deutlich von Pauschalisierungen und Menschenhass zu distanzieren und immer wieder deutlich zu machen, dass es nur um das Wohl, die körperliche Unversehrtheit und das Recht des Kindes auf Selbstbestimmung gehen kann.